Samstag, den 20. Juni 2015 um 20 Uhr, Diele des Mettinger Schultenhofes
"Russenkind"
Wer ist meine leibliche Mutter?
Wer ist mein Vater?
Fragen, die Dagmar Nabert-Steblewa einfach nicht mehr losließen. Ihre Mutter war während des 2. Weltkrieges nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden. 1943 brachte sie ihre Tochter Alla zur Welt. Mutter und Tochter wurden dann durch die Kriegswirren getrennt.
Mit 12 Jahren erfuhr Dagmar so nebenbei von einer Freundin, dass die Eltern, die sie erzogen hatten, nicht ihre leiblichen Eltern waren, sondern dass sie russische Eltern haben sollte. Als viel später die deutsch-deutschen Grenzen geöffnet wurden, ging sie auf Spurensuche. Es geht um ihre Odyssee mit Hoffnung und Verzweiflung. Urkunden, Archive und der DRK mit dem internationalen Suchdienst brachten keine Ergebnisse. Erst nach einer Fernsehsendung meldete sich eine in Ostberlin lebende Russin, deren Mutter in Belgorod lebte. Dort sollte auch ihre Mutter sein. Nach über 50 Jahren standen sich endlich Mutter und Tochter gegenüber.
Am Samstag, den 20. Juni 2015 um 20 Uhr, liest Dagmar Nabert auf Einladung des Mettinger Kulturvereins im örtlichen Schultenhof auf dem Roten Sofa aus dem von Sabine Adler verfassten Buch „Russenkind“ Ausschnitte aus ihrem bewegten Leben. Den Besuchern erwartet eine beeindruckende, unter die Haut gehende Lesung mit musikalischer Begleitung, denn ihr Ehemann, der ausgebildeter Konzertsänger ist, unterstützt ihre Veranstaltung mit bekannten stimmungsvollen russischen Liedern aus dem großen weiten Russland.
Dagmar Nabert-Steblewa mit ihrer wiedergefundenen Mutter
Im Jahr 2014 lesen auf Einladung des Mettinger Kulturvereins e.V. in Kooperation mit dem Freien Deutschen Autorenverband e.V. die prominenten Autoren:
Jochen Stern (Bonn), 50-jährige Bühnenlaufbahn, bekannt durch die TV-Kultserie "Ein Herz und eine Seele" als Koslowski, Freund von Ekel Alfred, mehr als 270 TV- und Kinofilme, z.B. Der Fahnder, Ein Fall für zwei, Tatort, SOKO Köln. Als Autor liest er Theatergeschichten aus seinen Büchern: „Von Mimen und anderen Menschen“ sowie „Mimenkränze“.
Dietrich Garstka (Essen), bekannt als Autor des Bestsellers „Das schweigende Klassenzimmer“; insg. 7 Auflagen im Ullstein-Verlag Berlin; dazu 1 Auflage im Weltbildverlag (auch in niederländischer Übersetzung); zahlr. Schullesungen in Ost- und Westdeutschland; Auftritte im Fernsehen u. Hörfunk. Garstka liest aus seinen Erzählungen „Besuch im Park“.
Hermann Wischnat (Bad Laer), veröffentlichte bisher 12 Gedichtbände, zum Teil mit Kurzprosa, u. a. Von ahnungsvoller Größe – oder: Von größter Ahnungslosigkeit: Auf Schließbares hin; Auf der Höhe der Zeit; Ich kenne gar kein Defizit. usw. Sein Titel zur Lesung: Das will bedacht sein! – Gereimtes und Ungereimtes, Ernstes und Unernstes.
Thomas M. Hartmann ist seit Jahren als zeitgenössischer bildender Künstler
und vielseitiger Experimentator seiner Objektkunst weit über das Mettinger Tüöttendorf hin-aus bekannt. Daneben hat er sich in seiner Doppelbegabung als Autor auch der Lyrik und Prosa verschrieben. Er liest Auszüge aus seinem in Arbeit befindlichen Roman „Der Visse“.
Die Lesungen werden auch diesmal musikalisch begleitet!
MariaLuise König mit den vier lesenden Autoren: Jochen Stern, Dietrich Garstka, Hermann Wischnat und Thomas M. Hartmann (v.l.n.r.)
29 Ideen nach Kafka
Buchbesprechung in der Ibbenbürener Volkszeitung vom 17.9.2013
Beitrag lesen (PDF, 109 KB)
Als wenn er selbst vor Ort wäre. Rotes Sofa widmet sich dem Schriftsteller Franz Kafka
Artikel in der Ibbenbürener Volkszeitung vom 1.10.2013
Artikel lesen (PDF, 1,7 MB)
Leserbrief (Auszug) April 2014
Lieber Günter! Zu den substantiellsten Geburtstagsgrüßen zählte der Deinige – durch das Buch „Kafka – ein Doppelgänger zweier Welten“, vor allem durch das Fragment „Auf einer Insel“ des Gastautors Lanser. Ein wahrlich nicht in der Aporie gescheiterter Text. Doch ich habe den Karfreitag auch genutzt, um den ganzen Band zu lesen – oft berührt von der Ausweglosigkeit… Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Volkmar Hansen
MARIALUISE KÖNIG
Hommage an Franz Kafka
(3.7.1883 – 3.6.1924)
Er ist stets der Eine:
der sich im Kreise dreht
er ist derjenige
der auf der Stelle steht
und den Anschluss verfehlt
Er ist der Mitläufer:
der aus der Reihe tanzt
in Höhen schwelgt und fällt
und seinen Käfig sucht
nie ankommt bei sich selbst
Ein Fremder der du bist
in Deutung deiner Natur
dunkelt allein in sich
ohne Bindung und Spur:
bis deiner Worte Schauer
der Wirklichkeit entspringen
um fernab dem Vogelbauer
aus höheren Bewusstseinsquellen:
uns von Traum und Rausch zu singen
Anregung aus Zitat von Franz Kafka:
‚Ein Käfig ging einen Vogel suchen.’
(aus: Hochzeitsvorbereitungen auf
dem Lande; Nachlass, 1935)
© Kay Ganahl, Solingen
© Helmut Wöstemeyer, Mettingen
Bekannte und Neulinge nahmen am Samstag, dem 29. Juni 2013 um 20 Uhr das Rote Sofa auf der Diele des Mettinger Schultenhofes in Beschlag. Die Intermezzi mit der „Mad Music“ des Mindener Duos Peter Küstermann und Jens Niemann sorgten für Spaß und gute Laune.
© Helmut Wöstemeyer, Mettingen © Helmut Wöstemeyer, Mettingen
© Helmut Wöstemeyer, Mettingen
MariaLuise König
Kultstätte
Im grünen Dom
unter schlafenden Steinen
zur Ruhe gebettet:
die Atemlosen -
staubverwandelten
Schwebt
aus verfallener Gruft
mir ein kühler Hauch
entrückter Seelen
noch entgegen?
Pocht
aus den Poren der Erde
unter den Füßen mir
bei jedem Schritt
das Pendel ihrer Ewigkeit?
Es blinkt - schwingt aus
wie der weiße Strahl
einer anderen Sonne
funkelt im Laubgewölbe
mir heiliges Licht
Ich sah
im tiefen Schauen
zwischen Moos und Flechten
auf verwitternden Steinen:
die verloschenen Gesichter
© MariaLuise König
(21. 10.2012)
Mitglieder der Literarischen Gruppe Osnabrück e.V. stellen Lyrik und Kurzprosa aus der gleichnamigen Anthologie vor, die anlässlich des 40jährigen Bestehens erschienen ist.
Mittwoch, den 19.10.2011, 19:00 Uhr,
im Forum am Dom, Domhof 12, 49074 Osnabrück,
Eintritt frei
Es lesen:
Ursula Bernard, Gisela Breidenstein, MariaLuise König, Barbara Koldehoff, Ulrike Noltenius und Hermann Wischnat.
Unterstützung und Kritik gefragt. Literarische Gruppe Osnabrück wird 40 und gibt eine Anthologie heraus.
Artikel von Dr. Marie-Luise Braun in der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 20.10.2011
Artikel lesen (PDF, 2,02 MB)